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Languedoc-Roussillon – Vom Tafelwein zum Qualitätserzeugnis

Die Doppelprovinz Languedoc-Roussillon befindet sich im Südwesten Frankreichs und ist am Mittelmeer gelegen. Es ist flächenmäßig das größte Weinanbaugebiet des Landes. Die Genossenschaften (Coopératives) sind hier stark vertreten. Selbst vermarktende Weingüter sind dagegen in der Minderzahl.
Bis ins zwanzigste Jahrhundert war Languedoc-Roussillon noch als ein Massenproduzent verschrien. Nicht zuletzt, weil die Winzer viele weiße Sorten durch die neue Rebe Aramon ersetzt hatten. Diese wiederum gilt als Grundlage für Tafelwein.

Erst in den achtziger Jahren änderte sich dies, und die Winzer verzichteten zusehends auf Aramon. Stattdessen setzten sie vermehrt auf hochwertige Rebsorten wie Carignan und Sauvignon Blanc. 1987 wurde schließlich die Herkunftsbezeichnung „Vins de Pays d’Oc“ eingeführt. Die Mehrzahl der Genossenschaften und eigenständigen Betriebe haben seitdem große Anstrengungen unternommen, sich qualitativ von der Masse abzuheben. Dies ist ihnen auch gelungen.

Durch das überwiegend trockene Wetter sind die Reben in Südfrankreich nicht sehr anfällig für einen Pilzbefall. Dies erleichtert auch die biologische Bewirtschaftung. Deshalb wissen viele Weinliebhaber weltweit heutzutage die Weine aus der Region Languedoc-Roussillon zu schätzen.

Wein aus Languedoc: Heimat des ältesten Schaumweins aus Frankreich

Die Provinz Languedoc erstreckt sich entlang der Mittelmeerküste von der Rhône bis hinter der Stadt Narbonne. Sie befindet sich im Gebiet des Midi, einem Landstrich im Süden Frankreichs, aus der rund die Hälfte der Tafelweine und fast drei Viertel der Landweine stammen.

Rund 20 Prozent der Rebflächen im Languedoc ist der Erzeugung von AOP Weinen vorbehalten. Dazu zählen zum Beispiel der Coteaux du Languedoc, der Minervois und der Fitou. Außerdem wird hier der lanquette de Limoux, der älteste Schaumwein Frankreichs, hergestellt. Dieser zeichnet sich durch seine Feinperligkeit und seine gute Frucht aus. Obwohl das Languedoc weiterhin für seine Rotweine bekannt ist, werden auch kleine Mengen ausgezeichneter Roséweine produziert. Außerdem werden zunehmend Weißweine aus den heimischen Rebsorten hergestellt wie beispielsweise der frische Picpoul de Pinet.

Wein aus Roussillon: Eine Region für erlesene Süßweine

Zum Roussillon gehören das Département Pyrénées-Orientales sowie ein Teil von Aude nahe der spanischen Grenze. Das Gebiet war vier Jahrhunderte lang ein Teil vom Königreich Mallorca und gelangte erst 1659 zu Frankreich. Der Weinbau ist daher auch recht stark von spanischen Einflüssen geprägt.

Gemessen an der Ertragshöhe ist die südlichste Midi Region eines der großen Weinbaugebiete Europas. Der hauptsächliche Teil kommt als Landwein in den Handel, zum Beispiel als Vin de pays des Vals d’Agly. Über ein Viertel gelangt zudem als Vin doux naturel zu den Weinliebhabern. Diese gespriteten Süßweine sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Maury, Rivesaltes, Banyuls und Muscat de Rivesaltes bekannt. Heutzutage werden hier auch einige der besten Rotweine Südfrankreichs angebaut wie etwa die Cuvée Muntada.

Qualitätsstufen der regionalen Weine

Der Verband Comité Interprofessionnel des Vins du Languedoc (CIVL) hat eine Klassifikation für die Weine der Region entworfen. Diese trat 2011 in Kraft. An unterster Stelle steht Languedoc, gefolgt von den Grands Vins du Languedoc und den Crus du Languedoc. Entscheidend für die Einstufung sind sowohl qualitative als auch wirtschaftliche Kriterien. So sind zum Beispiel bestimmte Vertriebswege vorgeschrieben.

Denken Sie aber bloß nicht, dass eine niedrige Einstufung für schlechte Qualität steht. Die Süßweine aus der Region Languedoc-Roussillon gelten als besonders delikat und sind bei Verfechtern eher süß-fruchtiger Erzeugnisse sehr beliebt. Überzeugen Sie sich selbst und werfen einen Blick auf die köstlichen Weine der Domaine Piquemal, Les Vignerons de Montblanc und Domaine Lignères Lathenay.

Die höchste Prädikatsbezeichnung Cru du Languedoc macht etwa zehn Prozent der Produktion aus. Laut der geltenden Vorgaben sollen diese Weine ausdrucksstark sein und die Handschrift des Erzeugers tragen. Die weißen Tropfen müssen außerdem mindestens sechs Monate und die roten Exemplare zwölf Monate reifen. Zudem müssen immerhin 70 Prozent der Herstellung direkt ab dem jeweiligen Weingut verkauft werden. Des Weiteren sind Höchsterträge vorgegeben.

Wissenswertes zum Weinanbaugebiet Languedoc-Roussillon

  • Lage: Die Region erstreckt sich über vier Departements im Südwesten von Frankreich: Aude, Hérault, Gard sowie Pyrénées-Orientales. Sie reicht von der Provence bis zu den Pyrenäen an der Grenze zu Spanien.
  • Bekannte Appellationen: Corbières, Fitou, Minervois, Saint-Chinian und Terrasses du Larzac
  • Häufigste Rebsorten: Grenache Noir, Mourvèdre sowie Syrah bei den roten Reben und Grenache Blanc, Bourboulenc und Clairette bei den weißen Trauben
  • Spezialitäten: Vins Doux Naturels (verstärkte, süße Weine), Limoux (ältester Schaumwein des Landes), Cartagène (süßer, alkoholstarker Likörwein)