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Single Malt Whisky: Das Kultgetränk von der Insel

Single Malt Whiskys gehören insbesondere unter Whiskykennern und -freunden zu den beliebtesten Whiskysorten. Die Bezeichnung funktioniert quasi als Marke und steht für höchste Qualität, aber sie sagt noch mehr aus.

So verweist das Single auf die Herkunft aus einer einzigen Brennerei. Es handelt sich mithin nicht um einen Verschnitt aus mehreren Whiskysorten, sondern um einen sortenreinen Whiskey. Das Malt steht für die ausschließliche Verwendung gemälzter Gersten, beziehungsweise von Gerstenmalz. Andere Getreidesorten dürfen nicht verwendet werden.

Zu den bekanntesten Single Malt Whisky Sorten gehören der Scotch Whisky und der Irish Whiskey, aber es gibt auch andere Herkunftsländer. Insbesondere die Länge der Lagerung sowie das Holz der Whiskyfässer sorgen für eine zusätzliche Vielfalt unterschiedlicher Geschmäcker innerhalb dieser Whiskykategorie.

Woher kommt Single Malt Whisky?

Die bekanntesten Single Malts dürften die schottischen (Scotch) und irischen Whiskys (Irish Whiskey) sein, aber auch andere Länder blicken entweder auf eine lange Whiskytradition zurück oder haben in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, ebenfalls qualitativ hochwertigen Whiskys produzieren zu können.

Single Malt Whisky aus Schottland

Schottland gilt als eines der ursprünglichen Herkunftsländer des Whiskys. Die erste Erwähnung eines whiskyähnlichen Getränks geht hier auf das Jahr 1494 zurück. Dieses Aquavit oder Lebenswasser wurde zwar ähnlich gebrannt beziehungsweise destilliert, wie der spätere Whisky, aber mit zusätzlichen Aromen versetzt, sodass der Geschmack nicht mit dem heutigen Getränk vergleichbar war.

Erst im 18. Jahrhundert begann die Whiskyproduktion, wie wir sie heute noch kennen. Damals begann die Lagerung und der sogenannte Ausbau beispielsweise in Eichenfässern und es waren praktisch alle Whiskys Single Malt, da sie überwiegend zum Eigenverbrauch in einer Destillerie gebrannt wurden.

Der erste Blend, also das Mixen verschiedener Whiskys aus unterschiedlichen Brennereien, wurde 1853 registriert und bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Single Malt so gut wie verschwunden. Die Rückkehr des Single Malts dauerte bis 1963, als sich die schottische Destillerie Glenfiddich traute, ihren Whisky wieder als Single Malt zu vermarkten. Seither ist der Anteil des Single Malt wieder auf 10 Prozent der schottischen Whiskyproduktion angestiegen, aber 90 Prozent Marktanteil bleiben den Blend-Sorten.

Zu den größten schottischen Destillerien zählen derzeit Macallan, Loch Lomond, Glenlivet, Dalmunach, Glenfiddich sowie Roseisle, die alle mehr als 10 Mio. Liter Whisky pro Jahr produzieren.

Single Malt Whisky aus Irland

Auch Irland beansprucht, das Mutterland des Whiskys zu sein. So sollen irische Mönche – wie der Nationalheld St. Patrick – bereits im 11. Jahrhundert destillierten Alkohol hergestellt haben. Dabei handelte es sich jedoch ebenfalls um Aquavit und nicht um Whisky, wobei diese Unterscheidung erst in der modernen Markenbildung verbindlich wurde.

Unzweifelhaft ist, dass Whisky beziehungsweise aus Getreide gebrannter Alkohol in Irland bereits ab 1643 steuerpflichtig war, wohingegen dies in Schottland erst ein Jahr später der Fall war. Seit 1661 benötigten Destillerien hier eine staatliche Lizenz (Schottland: 1707) und es begann ein Kampf zwischen staatlichen Kontrolleuren und Steuereintreibern auf der einen sowie Brennereien und Whiskyschmugglern auf der anderen Seite.

Während der Widerstand gegen die staatliche Besteuerung in der lokalen Bevölkerung groß war, gingen einige Destillerien den Weg der legalen Lizenzierung. So wurde die irische Destillerie Kilbeggan bereits 1757 lizenziert, wohingegen die erste schottische Lizenz erst im Jahr 1775 an die Brennerei Glenturret vergeben wurde.

Aktuell kommen einige der bekanntesten und erfolgreichsten Whisky-Blends aus Irland. Darunter die bekannten Marken Jameson Irish Whiskey, Tullamore Dew oder Kilbeggan.

Single Malt Whisky aus Japan

Japan verfügt natürlich nicht über die reiche Tradition Irlands oder Schottlands, wenn es um die Herstellung von Whisky geht. Hier wurde erst ab den 1920er Jahren Whisky, der sich in Geschmack und Herstellung an seinen schottischen Vorbildern orientiert, produziert.

Importiert wurde das Verfahren vom japanischen Chemiker Masataka Taketsuru, der begann im Norden des Landes Whisky herzustellen. Dort finden sich gute Anbaubedingungen für die europäische Gerste (und schlechte für den einheimischen Reis). Mittlerweile ist japanischer Whisky auch über die Grenzen der Insel bekannt und erfolgreich.

Single Malt Whisky aus Kontinentaleuropa

Jenseits der britischen Inseln ist die europäische Whiskyproduktion kaum erwähnenswert. Es gibt zwar auch in Kontinentaleuropa vereinzelt kleine Destillerien, aber diese sind kaum über den lokalen Markt hinaus bekannt oder relevant. Mit dem DIY-Trend, der beispielsweise auch das Bierbrauen erfasst hat, könnte sich dies jedoch in Zukunft auch ändern.

Wie wird Single Malt Whisky hergestellt?

Wie bereits erwähnt, muss der Single Malt Whisky aus einer einzigen Brennerei stammen und mit gemälzter Gerste hergestellt werden, weshalb dieser Arbeitsschritt als Mälzen bezeichnet wird. Dazu wird die Gerste wenige Tage lang in Quell- oder Brauwasser eingeweicht und anschließend unter regelmäßigem Wenden mehrere Tage lang zum Trocknen ausgelegt.

Dabei beginnt sie zu keimen, wodurch die enthaltene Stärke teilweise in Malz- sowie Traubenzucker (Maltose und Dextrose) umgewandelt wird. Dieser Prozess setzt sich im Verlauf der Trocknung fort, bis die Stärke zum Großteil in Zucker umgesetzt wurde. Abschließend wird die Gerste über einem Feuer getrocknet. Für den schottischen Whisky wird hierzu typischerweise Torf verfeuert, was für das charakteristische, rauchige Aroma des Scottish Single Malt Whisky verantwortlich ist.

Die getrocknete und geschrotete Gerste wird anschließend in einen Maischebottich gefüllt und mehrfach mit erhitztem Brauwasser übergossen. Dadurch löst sich der Zucker von den restlichen Bestandteilen der Gerste und kann als süßlicher Saft – bekannt als Würze – extrahiert werden. Die Würze wird schließlich abgekocht und unter Zugabe von Hefe in großen Gährbottichen zum Gären gebracht. Am Ende des Brauprozesses – der jenem des Bierbrauens bis hierhin noch sehr ähnlich ist, es fehlt nur der Hopfen – erhält man eine Gärbrühe mit etwa sechs bis zehn Prozent Alkohol.

Zur weiteren Reinigigung wird die Gärbrühe beim Brennen in einem ersten Schritt verdampft. Der Dampf wird aufgefangen und gekühlt. Dabei setzt sich der sogenannte Rohbrand (Englisch: low wines) mit etwa 18 bis 24 Prozent Alkohol ab. Er wird aufgefangen und weiter destilliert, wobei erneut minderwertige oder gefährliche Alkoholmoleküle und weitere Stoffe ausgeschieden werden. So erhält man schließlich ein Kondensat mit 65 bis 70 Prozent Alkohol, welches anschließend in Holzfässern gelagert wird und dort weiter zu Whisky reift.

Jung, alt oder ohne Alter?

Das Reifen im Fass ist neben der Art, wie die Gerste getrocknet wird, und den verwendeten Blasen im Destillationsprozess, einer der drei Hauptfaktoren, die später den einzigartigen Geschmack des Single Malt Whisky ausmachen. Damit das Gebrannte sich auch Whisky nennen darf, muss es mindestens drei Jahre in einem Holzfass reifen. Dabei werden schädliche Stoffe gebunden und durch die Beschaffenheit des verwendeten Holzes bilden sich die charakteristischen Aromen.

In einigen europäischen Ländern werden die Fässer auch aus Kastanienholz oder anderen Hölzern gefertigt, aber in den USA und Schottland ist die Lagerung im Eichenfass vorgeschrieben. Nach drei Jahren Lagerung erhält man die jüngste Form des Whiskys. Dieser gilt vielen Kennern allerdings noch als zu unausgereift, weshalb man ihn eher in Blends, als in Single Malt Whiskys findet. Aufgrund der Verdunstung und der Zerfallsprozesse im Holz sollte Whisky nicht länger als etwa 30 Jahre lang gelagert werden.

Die typische Reifezeit für einen Single Malt Whisky liegt bei ca. 10 bis 12 Jahren. Allerdings sind ältere Whiskys in der Regel teurer als jüngere, was eher an ihrer Seltenheit als an ihrem Geschmack – über den man bekanntlich streiten kann – liegt. Bei einem Single Malt Whisky ohne Altersangabe kann man sich zumindest sicher sein, dass er drei Jahre gelagert wurde, und auch hier können durchaus wohlschmeckende Exemplare gefunden werden. Zudem ist der Alkoholgehalt bei jüngeren Single Malt Whiskys oft höher, da weniger Alkohol bei der Lagerung verdunstet ist.

Was macht einen guten Single Malt Whisky aus?

Ein guter Single Malt Whisky ist ein reines Naturprodukt. Die Qualität und der Geschmack sind dabei vor allem abhängig von der Lagerzeit, der Art des Fasses, welches für die Lagerung benutzt wird und der Art, wie die Gerste abschließend getrocknet wird. Für den Scotch Whisky beziehungsweise den schottischen Single Malt Whisky wird die Gerste über einem Torffeuer getrocknet, was den charakteristischen herb-rauchigen Geschmack des Endprodukts erzeugt.

Für den irischen Single Malt Whisky beziehungsweise den Irish Whiskey wird auf Torf verzichtet, was ihn in der Regel etwas milder macht, als sein schottisches Ebenbild. Zudem beeinflusst die Art des Holzes, welches für die Fasslagerung verwendet wird, den Geschmack. Selbst unter Eichen gibt es erhebliche Unterschiede und teilweise kommen auch andere Hölzer wie Kirschbäume zum Einsatz. Noch wichtiger ist allerdings, was zuvor in den Fässern gelagert wurde. Oft ist dies Sherry, der zu einer Kirschnote führt, oder Bourbon, der zu einer Vanillenote beiträgt.

Mit der Länge der Lagerung verbinden sich die Holz- und die Whiskyaromen immer besser miteinander, Schadstoffe werden gebunden und es entsteht ein harmonisches Endergebnis. Während der Lagerung verdunstet jedoch beständig eine kleine Menge Alkohol, sodass ältere Whiskys oft einen geringen Alkoholgehalt aufweisen. Dabei dient der Alkohol nicht nur als Wirkmittel, sondern auch als Geschmacksträger. Eine Lagerung länger als 30 Jahre ist daher nicht zu empfehlen.

Welcher Single Malt Whisky passt zu mir?

Welcher Single Malt Whisky für Sie der richtige ist, können letztlich nur Sie mit Ihrem individuellen Geschmack entscheiden. Versuchen Sie unterschiedliche Whiskysorten aus und wenn Ihnen einer besonders gut schmeckt, können Sie in dieser Richtung weiter erkunden. Auf welche Fertigungs- und Lagermethoden Sie dabei achten können, wird im obigen Artikel näher ausgeführt. In der Single Malt Szene gelten Whiskys, die 8 bis 12 Jahre gelagert wurden, als guter Orientierungspunkt für den Einstieg.

FAQ - Wissenswertes zum Single Malt Whisky

Im Folgenden werden einige häufig gestellte Fragen kurz beantwortet.

Was versteht man unter Single Malt?

Ein Whisky aus einer einzigen Brennerei beziehungsweise Destillerie wird als Single Malt bezeichnet. Werden Erzeugnisse mehrerer Brennereien gemischt, bezeichnet man dies als Blend.

Was ist der Unterschied zwischen Whisky und Single Malt Whisky?

Whisky ist der Sammelbegriff für aus Gerstenmalz destillierte Alkohole, die mindestens drei Jahre in einem Holzfass gelagert haben und umfasst daher die Single Malts und weitere.

Welcher Whisky ist Single Malt?

Die Bezeichnung Single Malt finden Sie, sofern zutreffend, auf der Flasche, der Verpackung und der Produktbeschreibung. Eine Auswahl hochwertiger Single Malts finden Sie auf dieser Seite.

Was kostet ein guter Single Malt Whisky?

Der Preis für Single Malt Whisky ist noch keine Garantie dafür, dass das Produkt auch Ihren Geschmacksnerv trifft. Hier hilft es nur, sich auszuprobieren und dabei eventuell erst einen Geschmack für guten Whisky zu entwickeln. Grob können Sie sich an der 30-Euro-Marke orientieren, wenn Sie sich auf die Suche nach einem guten Single Malt Whisky begeben.

Fazit

Single Malt Whisky besteht aus gemälzter Gerste, die zunächst zum Keimen gebracht und dann wieder getrocknet wird. Bevor sie in den Maischebottich kommt, wird sie über einem Feuer endgetrocknet. Bei Scotch Whiskys kommt hier auch Torf zum Einsatz. Das entstandene Gerstensubstrat enthält bereits Alkohol und wird anschließend mehrfach verdampft, beziehungsweise destilliert, und abschließend mindestens drei Jahre im Holzfass gelagert. Alle drei Arbeitsschritte beeinflussen die Qualität und den Geschmack des Endprodukts.

Um den perfekten Whisky für Ihre Bedürfnisse zu finden, werden Sie allerdings nicht darum herumkommen, verschiedene Sorten auszuprobieren.