Sherry: Likörwein mit Legendenstatus
Sherry reiht sich in das Ensemble der weltweit bekanntesten Spirituosen ein. Doch der Versuchung aus dem schönen Spanien liegt ein fast schon mysteriöser Ruf zugrunde, denn jeder hat schon von Sherry gehört, aber nur die wenigsten wissen, dass es sich um einen Likörwein handelt.
Umso mehr Begeisterung wird sichtbar, wenn jemand einen ordentlichen Schluck nimmt. Das überrascht wenig, denn Sherry profiliert sich mit einer einzigartigen, harmonischen Komposition an Mandeln, Hefe und Nüssen. Für Kaffeelikör typische Aromen treffen auf süße Anklänge und die fruchtigen Nuancen eines Weißweines.
Auch bei Whiskytrinkern ist der Sherry bestens bekannt. Viele edle Tropfen, darunter einige von der Speyside, werden in den “Sherry Casks” gelagert, um ihnen komplexe Aromen an Nüsse und Trockenfrüchte zu verleihen. Auch scharfe Anklänge wird Ihr Gaumen wahrnehmen. Zu den prominentesten Vertretern dieser Selektion gehört der Laphroaig 10 Sherry Cask.
Eine Legende unter den Likörweinen: Was ist Sherry?
Doch zurück zum eigentlichen Highlight, dem Sherry. Seinen Ursprung hat der Likörwein in der spanischen Region Andalusien, die auch für ihre exzellenten Weine bekannt ist.
Die Basis für Sherry bilden Weißweine, deren Reben einer durchschnittlichen Temperatur von 15 bis 40 Grad ausgesetzt sind. Kalkböden, wie sie in Albariza bewirtschaftet werden, gelten als goldene Nährböden für den Sherrywein, denn durch ihre Beschaffenheit wird Wasser gespeichert und die Verdunstung vermindert. Der Sherry wird einem speziellen, uralten Herstellungsprozess unterzogen. Entscheidend ist hierbei der Aufbauprozess, besser bekannt als Criadera- und Solera-System. Hierbei werden Fässer in einem Volumen von mehr als 500 Liter pyramidenförmig gestapelt. Destillateure füllen den fertig gereiften Likörwein aus der untersten Reihe (“Solera”) ab und die entnommene Menge wird dann wiederum den jüngeren Weinen in der darüberliegenden “Fass-Etage”, der ersten Criadera, entnommen, um die unterste Reihe erneut zu befüllen. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis die obersten Fässer leer sind und neu befüllt werden können. So sichern Hersteller die Qualität ihrer Erzeugnisse.
Wenn Sie einen köstlichen Sherry aus der Solera probieren wollen, empfehlen wir den Fino Sherry Dry Jaran von Emilio Lustau. Dieser edle Tropfen reift für mindestens drei Jahre zu einer leckeren Versuchung mit einem soliden Alkoholgehalt von 15 % heran. Der perfekte Aperitif zu Salzgebäck und leichten Süßspeisen.
Genuss mit jeden Schluck
Jeder, der schon mal Sherry getrunken hat, weiß: Die vielfältigen Nuancen versprechen Abwechslung und puren Genuss! In der Region Jerez wachsen verschiedene Varianten an Weintrauben, wodurch sich die Sorten farblich, aber auch geschmacklich sehr voneinander unterscheiden.
Nicht nur das Herstellungsverfahren und die individuellen Aromen sorgen für den abwechslungsreichen Geschmack, sondern auch der Umstand, dass die Weine während des Ausbaus unterschiedlich lange mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Daher verspricht jeder Sherry eine andere Ausprägung der Mandel-, Haselnuss-, und Hefearomen.
Eine Versuchung der etwas anderen Art
Zum Schluss möchten wir Sie auf einen abwechslungsreichen Cocktail einladen. Keine Sorge, der gute Geschmack von Sherry wird nicht von zuckersüßem Sirup überdeckt, daher halten wir es ganz dezent: 200 ml Sherry, 250 ml Orangensaft und 140 ml Orangenlikör. Alles miteinander mixen und mit einer Orangenscheibe verzieren.
Und wenn Ihnen keine Cocktails auf Sherry-Basis zusagen, halten Sie es ganz klassisch. Heißt, sie reichen den Tropfen als Aperitif oder Digestif bei einer Temperatur von ungefähr acht bis zehn Grad. Füllen Sie das Getränk in ein spezielles Sherryglas, um den Likörwein länger kühl zu halten.
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