Portwein: Genuss aus Portugal
Der Süden Europas ist bekannt für seine köstlichen Versuchungen. Italien beschert uns leckere Liköre wie Sambuca und Limoncello, Frankreich veredelt liebevoll gepflegte Trauben zu anmutigen Weinen und Spanien ist weltweit für seine Sangria bekannt. In diesem harmonischen Orchester darf ein Solist nicht fehlen, nämlich Portugal. Und der profiliert sich mit seinen vorzüglichen Likörweinen, darunter auch dem Portwein.
Jeder hat schon mal von Portwein gehört, aber nur die wenigsten wissen, dass er sich ein Podest mit Madeira und Sherry teilt. Alle drei Sorten sind nämlich Likörweine und gelten als die besten ihrer Kategorie.
Ein Wort beschreibt den Portwein besonders gut: Einzigartig. Likörweine dürfen Sie sich nicht wie die süße Variante eines Weißweines vorstellen, denn je nach Ausprägung und klimatischen Einflüssen bringen sie individuelle Aromen hervor. Der Geschmack hängt von der jeweiligen Sorte ab, doch alle Portweine versprechen Anklänge von Karamell, Zitrus und Dörrobst. Eine interessante Mischung!
Eine Tradition aus Portugal: Was ist Portwein?
Bei Portwein handelt es sich um einen Likörwein, der ausschließlich im Norden von Portugal hergestellt werden darf. Genauer gesagt im Douro-Tal. Und selbst innerhalb der Region gelten strikte Auflagen, denn die genau definierte Anbauregion Regiao Demarcada ist ungefähr 250.000 Hektar groß und nur ein Fünftel davon wird mit Reben bewirtschaftet.
Die Basis für den Portwein bilden hochwertige Traubensorten wie Tinta Barocca, Tinta Cao, Tinta Roriz und Touriga Francesca. Nach der Handlesung werden die Trauben gepresst und der entstehende Most zur Gärung angesetzt. Durch die anschließende Zugabe eines Weindestillates wird der Gärungsprozess unterbrochen. Dadurch vergärt der Restzucker nicht zu Alkohol, wodurch der Portwein seinen süßen Charakter entfaltet.
Der anschließende Reifeprozess dauert zwei Jahre. Die rubinrote Farbe verblasst mit der Zeit zu einem Braun mit goldenen Anklängen und es entfalten sich würzige Geschmacksnoten. So ist es zum Beispiel auch beim Fine White Portwein von Sandeman.
Manche Hersteller füllen ausgewählte Portweine frühzeitig ab, um noch bessere Aromen hervorzubringen. In speziellen Flaschen mit dunklem Glas reifen Spitzentropfen geduldig für mindestens zehn Jahre heran und bleiben von äußeren Einflüssen unberührt.
Was ist der Unterschied zwischen Portwein und Madeira?
Beide Likörweine unterscheiden sich in ihrer Herkunft und auch im Geschmack. Madeira wird auf der gleichnamigen Insel im Südwesten Portugals hergestellt, während Portwein aus dem nördlich gelegenen Douro-Tal kommt.
Geschmacklich ist der Madeira intensiver, denn im Gaumen entfalten sich Aromen an Kaffee, Schokolade und Trockenfrüchte. Portwein ist durch seine Kombination aus Karamell, Zitrus und Dörrobst hingegen komplexer. Einen Gewinner im direkten Vergleich gibt es nicht, denn auch beim Likörwein gilt: Jeder, wie er mag!
Vielfältiger Genuss: Wie trinkt man Portwein?
Die süßen Eigenschaften von Portwein wirken appetitanregend und machen ihn daher zu einem köstlichen Aperitif bei leichten Speisen oder Salzigem. Aber auch nach der Hauptspeise macht die Spirituose einen guten Eindruck und ersetzt so manches Dessert.
Bei einer Temperatur von zwischen acht und zehn Grad servieren Sie Portwein in einem Sherryglas, damit die Spirituose kühl bleibt. Und wenn der pure Genuss nichts für Sie ist, können Sie aus dem Portwein auch leckere Saucen herstellen oder ihn zu Cocktails mixen.
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